Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde der neugestaltete Sitz des Museums der Ersten Piasten in Dziekanowice in der polnischen Woiwodschaft Wielkopolska (Großpolen) fertiggestellt. Neben der neu gestalteten archäologischen Ausstellung rund um die Geschichte Polens eröffnete auch eine Galerie mit Gemälden des zeitgenössischen Malers Tadeusz Sobkowiak. Zudem wird die Neugestaltung des Außengeländes abgeschlossen.
Auf einer Insel im Lednica-See befand sich zur Zeit der Gründung des ersten polnischen Staates eine der Hauptburgen von Herzog Mieszko I. und seinem Sohn Bolesław Chrobry, dem ersten gekrönten König Polens. An deren Südende legten Archäologen eine frühpolnische Burg mit einem Durchmesser von rund 40 Metern frei. Erhalten blieben Reste des Hauptgebäudes mit Kapelle sowie einer etwas nördlicher gelegenen Kirche. Dort vermuten Wissenschaftler einen der möglichen Orte des Übertritts Mieszkos zum christlichen Glauben.
Das Museum der Ersten Piasten entstand bereits 1969 rund um dieses Eiland. Bisher war die Hauptausstellung in der geräumigen Scheune eines ehemaligen Gutshofes in Dziekanowice untergebracht, etwa 900 Meter südlich der Insel am Seeufer. Das Ensemble wurde seit 2019 modernisiert und um einen Glaskubus erweitert. Scheune und Neubau sind durch einen geräumigen Zwischenbau miteinander verbunden. Im modernen Kubus befinden sich zudem Werkstätten, Lehr- und Workshopräume sowie Konferenzsäle.
Zum Gesamtensemble gehört auch ein kleines Freilichtmuseum mit Gebäuden aus dem 16. bis 18. Jahrhundert direkt gegenüber der Insel am Festlandufer. Filialen des Museums sind auch weitere frühpolnische Piastenburgen in Giecz, Grzybów und Radzim. www.lednicamuzeum.pl