Der Umbau der Schutzhütte auf der Bergweide Półonina Wetlińska in Bieszczady dauerte über zwei Jahre. Die Arbeiten wurden durch die Pandemie und schwierige Wetterbedingungen erschwert. Das modernisierte Objekt ist seit Ende September wieder für Touristen geöffnet. Man kann sich dort ausruhen, warmen Tee trinken und die Schönheit der herbstlichen Natur von der Aussichtsplattform aus genießen.
Die Schutzhütte entstand auf dem Platz der Kult-Berghütte „Chatka Puchatka”. Der Bau des Objektes begann im Jahr 2020. Der Abschlusstermin der Bauarbeiten wurde mehrere Male verschoben, da es wahrlich schwierige Wetterbedingungen gab. Nicht nur Regenwetter, sondern auch ein langer und frostiger Winter erschwerten die Bauarbeiten. “Die Investition war nicht leicht”, meint der Stellvertreter des Direktors des Bieszczady-Nationalparks Stanisław Kucharczyk.
Das modernisierte Objekt wurde am 24. September eröffnet. “Man sieht von der Frequenz her, dass die Menschen auf die Wiedereröffnung warteten. Das Interesse ist riesig. Die meisten Touristen, mit denen ich gesprochen habe, bewerten die neue “Chatka Puchatka” positiv”, informiert Kucharczyk. Die ursprüngliche “Chatka Puchatka”-Berghütte wurde komplett abgerissen. Auf diesem Platz entstand die neue Holzhütte.
Essen, entspannen, Aussicht genießen
In der neuen Schutzhütte gibt es zwei Räume für Touristen. Zur Zeit ist allerdings nur der Raum im Erdgeschoss für Touristen von 8.00 bis 17.00 Uhr zugänglich. Der Raum im Dachgeschoss soll in Zukunft als Übernachtungsort für Touristen dienen. “Wir müssen noch kleine Arbeiten erledigen. Erst wenn wir damit fertig sind, stellen wir diesen Raum für Touristen zur Verfügung. Dann wird das Objekt auch rund um die Uhr funktionieren”, erklärt Stanisław Kucharczyk.
In dem Gebäude befindet sich ein Laden, in dem man Tee und Kaffee kaufen kann. In der Zukunft soll dort auch Trocken-Proviant erhältlich sein. Die Leitung des Nationalparks hat allerdings auf eine Küche verzichtet. Man kann im neuen Gebäude, im Gegensatz zur damaligen “Chatka Puchatka“, keine warme Mahlzeit zu sich nehmen. Im Erdgeschoss befinden sich eine Dienststelle des Polnischen freiwilligen Bergrettungsdienstes (GOPR) und der Wärter des Bieszczady-Nationalparks. Im modernisierten Objekt gibt es außerdem Toiletten, eine eigene Kläranlage, eine ökologische Brennstoffheizung und Solarpanels. Neben der neuen Berghütte entstand auch eine Aussichtsterrasse mit Überdachung, zwei Aussichtsplattformen mit Bänken und neue Wanderwege. Es laufen immer noch Arbeiten neben dem Gebäude, die mit der Rekultivierung der Wanderwege und den Grünflächen an der Hütte verbunden sind.
Der Umbau der Schutzhütte kostete ca. 4,2 Millionen Zloty. Die Finanzierung aus den Geldern der EU betrug 2,3 Millionen Zloty. Weitere 300.000 Zloty kosteten die Arbeiten, die an den umgebenden Grünflächen durchgeführt wurden. Diese wurden vom Nationalpark-Bieszczady und vom Staatsforstbetrieb Lasy Państwowe finanziert.
Geschichte der “Chatka Puchatka”-Berghütte
Die Geschichte der Berghütte auf der Bergweide Płonina Wetlińska reicht in die Vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Das Gebäude wurde von den polnischen Streitkräften Wojsko Polskie nach Ende des Zweiten Weltkriegs erbaut und diente als Observierungsposten. Im Jahr 1956 hat die Polnische Touristik- und Landeskundegesellschaft (Polskie Towarzystwo Turystyczno-Krajoznawcze) das Gebäude übernommen. Im Jahr 1967 hat Lutek Pińczuk die Berghütte übernommen, selber ausgebaut und zur Schutzhütte umgebaut. Auch wenn das Objekt weder über eine Toilette noch über Strom verfügte, hat der charismatische Ort tausende Touristen aus dem ganzen Land angezogen. Im Jahr 2015 hat der Nationalpark-Bieszczady die Hütte übernommen und drei Jahre später EU-Gelder zur Renovierung des Objektes erhalten. Im Jahr 2020 begann schließlich der Umbau und in diesem Jahr wurde die Kult-Schutzhütte wiedereröffnet.
Aktuell dauert die Touristensaison in Bieszczady noch an, da dieser Teil Polens vor allem im Herbst wunderschön aussieht. Die Bäume in den Wäldern nehmen verschiedene Farben an, was viele Touristen mit ihren eigenen Augen sehen wollen. Das herbstliche Farbspektakel dauert noch ein paar Tage. Man sollte bei Bergwanderungen allerdings nicht nur auf die schönen Ausblicke, sondern vor allem auf die Sicherheit achten.
Quelle: TVN 24