Die BBC veröffentlichte einen spannenden Artikel über die Neue Hütte/Nowa Huta. Der Autor Luka Jukic bezeichnet den Stadtteil als ein lebendes Symbol der polnischen Transformation.
Der Journalist Luka Jukic schrieb für BBC Travel einen spannenden Artikel, welcher dem Krakauer Arbeiterstadtteil Neue Hütte/Nowa Huta gewidmet war. Dabei betont der Autor nicht nur, dass immer mehr Touristen dieses Stadtviertel besuchen, aber er erzähle auch die Geschichte des Ortes.
Die Neue Hütte/Nowa Huta ist der größte Bezirk von Krakau/Kraków. Dieser wurde in den Jahren 1949-1951 erschaffen. Neue Hütte/Nowa Huta wurde von Grund auf als sozialistische Modellstadt gestaltet, welche den Arbeitern, die dort arbeiten, leben und sich erholen sollten, entgegenkommen sollte. 1951 wurde die Neue Hüte/Nowa Huta an Krakau/Kraków angeschlossen.
Der Journalist Jukic betont in seinem Artikel, dass die Utopie von Neue Hütte/Nowa Huta nie vollständig verwirklicht wurde. Nach Stalins Tod fiel der sozialistische Realismus in Ungnade und die kommunistischen Behörden änderten ihre Prioritäten. Die wichtigsten Gebäude dieses Ortes, also das Rathaus und das Theater wurden nie gebaut. Im Jahr 1954 wurde jedoch das damals größte Hüttenwerk Polens in Betrieb genommen, wodurch der neue Stadtteil seinen industriellen Charakter erhielt. Neue Hütte/Nowa Huta wurde so zu einer unvollendeten Utopie, die auf halbem Wege stehen blieb und in den folgenden Jahrzehnten entsprechend den sich wandelnden Vorstellungen der Krakauer Behörden und der Bewohner des Viertels selbst langsam umgestaltet werden sollte.
Nach dem Fall des Kommunismus verlor der Bezirk seine prekäre Identität. In den 1990er Jahren wurden die Straßen von Neue Hütte/Nowa Huta gefährlich. Der Orte hatte viel mit Drogenproblemen zu kämpfen.
Diese ungewöhnliche Geschichte des Viertels, die Mischung der Stile, das Aufeinandertreffen von großen Ambitionen und pragmatischen Lösungen machen die einzigartige Atmosphäre dieses Bezirks aus.
Mit der Zeit hat sich die Situation in Neue Hüte/Nowa Huta gebessert. Genau das bewundert Jukic. Aus dem düsteren Relikt des Kommunismus ist ein attraktives, sicheres Wohn- und Geschäftsviertel entstanden. Der Journalist stellt fest, dass sich dieses Stadtviertel schnell vom Kommunismus zum Kapitalismus wandelte. Der Bezirk profitiert jedoch von seinem kommunistischen Erbe, welche er in Touristenattraktionen verwandelt hat. Ob Alt oder Jung, jeder findet dort etwas Spannendes für sich.
Luka Jukic erklärt, dass Neue Hütte/Nowa Huta heute ein lebendiges Symbol ist, aber nicht im Sinne, wie es die Architekten und Erbauer des Viertels ursprünglich beabsichtigt hatten. Der Bezirk symbolisiert das Schicksal des ganzen Landes und die Veränderungen, die es in seiner jüngsten Geschichte durchlaufen hat. In Neue Hütte/Nowa Huta werden die historischen und sozialen Konflikte deutlich: Kommunismus und Katholizismus, Armut und steigender Lebensstandard, der Zusammenbruch der alten Ideologie und das Entstehen einer neuen Identität, die noch nicht definiert und voller Kontraste ist.