Noch liegt das neue Seehaus des Schlosshotels Pakoszów (Wernersdorf) auf dem Trockenen, doch schon bald soll der Schlossteich vergrößert und das Wasser bis dicht an die Terrassen des exklusiven Neubaus heranreichen. Dass der schon etwas früher als geplant, bezogen werden kann, hat auch mit Corona zu tun.
„In diesem Fall hat uns Corona geholfen“, meint Dr. Ingrid Hartmann, Mitbesitzerin von Schloss Wernersdorf. „Weil die Grenzen zwischen Deutschland und Polen geschlossen waren, blieben viele polnische Fachkräfte im Lande. So hatten wir immer genügend Arbeitskräfte für den Neubau zur Verfügung.“ Und da das Hotel im Lockdown über mehrere Monate geschlossen bleiben musste, störten auch die Bauarbeiten keinen. Inzwischen hat das 5-Sterne-Haus wieder Gäste, aber die bekommen von den Feinarbeiten auf der Baustelle kaum noch etwas mit.
Der leicht geschwungene zweigeschossige Neubau wird sich an das künftige Seeufer anschmiegen. Bereits im Oktober 2020 soll der neue Flügel eröffnet werden. Insgesamt 23 geräumige Zimmer und zwei große Appartements mit 5-Sterne-Standard stehen dort zur Verfügung. Damit wird die Gesamtzahl der Unterkünfte auf einen Schlag mehr als verdoppelt. Alle neuen Zimmer verfügen im Erdgeschoss über Terrassen zum Seeufer und im Obergeschoss über große Balkone. Anders als die 19 Zimmer und Appartements im historischen Gebäude haben sie nahezu identische Grundrisse.
Im Seehaus entsteht zudem ein neuer Restaurant- und Bankettsaal, für den Architekt Christopher Schmidt-Münzberg einen besonderen Hingucker schuf. Unter dem Raum verläuft der alte Mühlenbach aus dem 18. Jahrhundert, der einst die Leinenbleiche von Wernersdorf mit frischem Wasser versorgte. Er wird durch einen verglasten Fußboden für Gäste erlebbar gemacht. Der neue Raum kann eigenständig für Bankette oder Tagungen genutzt werden, aber bei Bedarf aber auch mit dem bisherigen Schlossrestaurant „Alte Bleiche“ verbunden werden. So kann das Luxushotel künftig auch Firmenevents, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten für bis zu 150 Gäste organisieren.
Der Schlossteich soll im kommenden Jahr bis an die Fassadenkante des Neubaus vergrößert werden. Gäste sollen dort künftig sogar die Möglichkeit zum Baden mit Blick auf das Riesengebirge und die berühmte Burgruine von Chojnik (Künast) erhalten.
Das barocke Schloss Wernersdorf, das einst berühmte Gäste wie Friedrich II. und den US-Präsidenten Quincy Adams beherbergte, war 2005 von Nachfahren der letzten deutschen Besitzer erworben worden. Das Ärzte-Ehepaar Hartmann aus dem Saarland verwandelte die Ruinen in das erste 5-Sterne-Hotel im Hirschberger Tal. Wernersdorf liegt unweit des Kurortes Cieplice (Bad Warmbrunn), etwa eine Autostunde vom deutsch-polnischen Grenzübergang bei Görlitz entfernt. Weitere Infos unter www.palac-pakoszow.pl Mehr zu den Schlössern und der Region unter www.talderschloesser.de