Die Preise für Lebensmittel sind höher als im Vorjahr.
Wer sich schon auf das Osterfest freut, muss auch tiefer in die Tasche greifen. Die Lebensmittelpreise sind nämlich in Polen höher als letztes Jahr. Für den Osterkorb muss man um die 4,3% mehr bezahlen als noch 2019.
Das Zentrum für Sozial- und Wirtschaftsforschung (CASE) Online CPI wählten ihrer Meinung nach Produkte, die ein durchschnittlicher Pole in seinen Osterkorb hinein packt. Das waren zwei Eier, 100g Wurst, 300g Brot, 40g Meerrettich, 10g Salz und ein Schokoladenhase (100g). Anhand dieser Produkte wurden die derzeitigen Preise mit den vom letzten Jahr verglichen. Es stellte sich heraus, dass die Wurst um 9,1%, Brot um 4,7%, Meerrettich um 4% und Schokolade um 3,7% teuer geworden sind. Den größten Sprung machte der Preis für Salz, es ist um 18,6% teurer.
Dennoch gibt es ein Produkt, das günstiger ist – Eier, die kosten um 2,1% weniger als 2019. Der Anstieg der Lebensmittelpreise hängt aber nicht mit der Coronakrise zusammen. Das Preisverhalten dieser Beispielprodukte hat sich in der letzten Zeit im Vergleich zu dem, was in den Vormonaten los war, nicht wirklich verändert.
Dennoch hat die Pandemie einen Einfluss auf die europäische Versorgungskette, weil die Grenzen geschlossen sind. An den Grenzen bilden sich Staus, und es wächst die Sorge, dass es an Arbeitskräften mangeln könnte, weil diese krank werden oder aufgrund zunehmender Bewegungseinschränkungen nicht zur Arbeit kommen könnten. Es ist jedoch schwer zu sagen, was in den kommenden Monaten mit den Lebensmittelpreisen geschehen wird. Die Preiserhöhungen könnten zuerst aufgrund der geringeren Nachfrage begrenzt sein. Dennoch gibt es auch etwas Positives. Die Benzinpreise sind seit Januar um 8,8% gesunken.
Wieso steigen die Lebensmittelpreise in Polen
Als Gründe für den Anstieg der Lebensmittelpreise im letzten Jahr nennen die Produzenten den Anstieg der Arbeitskosten, den Strompreis und, im Falle von Fleisch und Wurstwaren, die Probleme des Rohstoffmangels auf dem lokalen Markt, der mit der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest in China und Europa zusammenhängt.
Das Statische Hauptamt (Główny Urząd Statystyczny) veröffentlicht derzeit keine Daten bezüglich der Inflationsraten, weil es schwer ist, Daten aus herkömmlichen Verkaufsstellen zu bekommen. Bei CASE ist es etwas anders. Das Zentrum basiert beim Sammeln der Preise von Produkten und Dienstleistungen auf Daten aus dem Internet. Der Index wird durch den Durchschnittspreis von Waren und Dienstleistungen innerhalb der letzten vier Wochen und deren Vergleich mit Preisen aus den vorherigen vier Wochen ermittelt.