An der Weichsel beklagen sich viele übers wochen- oder sogar monatelanges Warten auf einen Arzttermin. So kann man sich auch nicht wundern, dass die Medizinversorgung eher kritisch in Polen beurteilt wird. Einen anderen Standpunkt präsentierte jedoch das Statistische Amt der Europäischen Union.
Seit Jahren beklagen sich Patienten in Polen über das Gesundheitswesen im Lande. Vor allem die Wartetermine treiben viele in die Verzweiflung. Prinzipiell gilt – für eine schnelle Behandlung muss man sich privat beim jeweiligen Mediziner melden ansonsten muss man sich nämlich meistens auf monatelanges Warten gefasst machen.. So wünschen sich alle ein besseres System. Ist es wirklich so schlimm? Ein völlig anderes Bild des polnischen Gesundheitswesens präsentierte Eurostat. Das polnische Gesundheitswesen ist in der Kategorie Lebensrettung besser als in den meisten europäischen Staaten. Das geht aus der Auswertung der Todesfälle, die man vermeiden konnte hervor. Eurostat skizzierte mithilfe von Statistiken, wie viele Menschen starben, die eigentlich gerettet werden könnten. Es stellte sich heraus, dass Polen hierbei sogar höher aufgelistet wurde, als Deutschland, Österreich oder die Schweiz.
Largest shares of avoidable deaths in Romania, Latvia and Lithuania https://t.co/2wjAwa4cfZ pic.twitter.com/W1D9x25cxw
— EU_Eurostat (@EU_Eurostat) 29. Juni 2018
In Polen betrug die Zahl der verstorbenen Menschen unter den 75. Lebensjahr 29,9%, der europäische Durchschnitt lag hingegen bei 33,1%. Platz eins im Ranking belegte Frankreich (23,6%). Am schlechtesten sieht die Situation hingegen in Rumänien, Lettland, Litauen und der Slowakei aus, wo über 44% der Menschen sterben, die man retten könnte. Schlechter als in Polen ist es auch im Luxemburg, Schweden und Großbritannien. Eurostat berechnete, dass man insgesamt 570 Tsd. Todesfälle verhindern konnte. Die meisten waren Herzinfarkte (32%), Schlaganfälle (16%) und Darm-, wie auch Brustkrebs (12%).
Quelle: Eurostat