2013 räumte Pawlikowski mit dem Film „Ida“ den ersten Oscar für Polen seit langer Zeit ein. Jetzt wird er zum besten Regisseur in Cannes gekürt.
Das polnische Kino feiert ab und zu seine kleine Erfolge, doch Paweł Pawlikowski erregte zum zweiten Mal internationales Aufsehen. Während der Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2018 wurde der aus Polen stammende Filmemacher für die beste Regie ausgezeichnet. Der Film „Cold War“, der in Polen erst in Juni seine Premiere feiern wird, brachte viel Lob seitens der Jury unter der Leitung von Cate Blanchett.
Die schwarz-weiß gehaltene Produktion erzählt die Geschichte eines Paares, das durch den Eisernen Vorhang getrennt wird. Die Handlung umfasst 20 Jahre und findet zwischen 1940-1960 mit der Volksrepublik Polen im Hintergrund statt. Das Hauptinteresse richtet sich aber auf die Liebesgeschichte, die nicht gerade zu den einfachsten zählt. Wiktor und Zula verbindet ein kompliziertes und durch Verrat gekennzeichnetes Verhältnis.
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Wie der Regisseur verrät, wurde die Handlung von der Geschichte seiner Eltern inspiriert, die sich ebenfalls getrennt haben. Dies verursachte, dass der damals Vierzehnjährige Polen verlassen musste. Seine Eltern fanden aber mehrmals den Weg zueinander zurück. „Es war ein richtig dramatisches Paar“, so Pawlikowski in einem der Interviews.
Der Regisseur sucht Filme zu drehen, die nicht gerade so sind, wie alle anderen. Sie sollen ihre eigene Logik haben und dem Zuschauer überraschen. Die mit einem Oscar ausgezeichnete Produktion „Ida“ zählt zu solchen Filmen, genau wie „Cold War“.
Der Erfolg Pawlikowskis ist umso größer, da ein polnischer Film in den 80er Jahren während dieses Festivals ausgezeichnet wurde. Damals war es „Der Mann aus Eisen“ von Andrzej Wajda. Das neue Bild von Pawlikowski wird außerdem als polnische „Casablanca“ bezeichnet.
Quelle: wyborcza.pl, tvn24.pl