Das Projekt, das gerade an der Weichsel realisiert wird, sieht vor dass man einen eigenen Kleinwagen baut, der im städtischen Verkehr Gebrauch findet. Gleichzeitig soll das polnische Elektroauto die Antwort auf die neuesten Trends sein, die gerade die Städte prägen. Der Preis soll auch mitspielen – 40-50 Tsd. Zloty klingen verlockend.
Die Ausschreibung zum polnischen Elektroauto geht in die zweite Phase. Zuerst sollte die Jury die besten Aufbaukonzepte aussuchen, nun werden diese gewählt, von denen Prototype gebaut werden. Was aber schon im Vorfeld klar war – das polnische Elektroauto wird ein Kleinstwagen, mit einer Fahrzeuglänge unterhalb 3,75 m.
Wir sind der Meinung, dass es eine Marktlücke füllen kann, die in ein paar Jahren entsteht. Es ist ein typisches Auto für den Stadtverkehr, welches intelligent den Stadtraum nutzt. Das was wir heute auf den Straßen sehen: Stau, Probleme mit Parkplätzen ist nur der Vorgeschmack von dem, das uns in 5 bis 10 Jahren erwartet – so Piotr Zaremba, der Chef des Projekts ElectroMobilityPoland, gegenüber der Nachrichtenagentur Newseria Innowacje.
Grundsätzlich soll es sich um kein autonomes Fahrzeug handeln, doch die Autobauer garantieren, dass das Auto über einen angemessenen Komfort und Sicherheit verfügen wird. Vor allem, da am Elektroflitzer ein Team von erfahrenen Spezialisten arbeiten soll.
Das Auto, dass in paar Jahren entsteht wird nicht autonomisch. Es gibt einige Herausforderungen die wir überwinden müssen, damit wir auch über dieses Segment nachdenken können. Vor allem ein gutes und bewährtes Produkt muss vorhanden sein, damit man auch die autonomen Funktionen einbauen kann. Das ist die Hauptaufgabe, die uns bevorsteht – erklärt Piotr Zaremba gegenüber Newseria.
Zaremba, der für das Projekt ElectroMobility Poland verantwortlich ist, unterstrich auch, dass das polnische Elektroauto mit Blick auf die Reichweite, nicht zum Wettkampf mit Fahrzeugen der Oberklasse antreten wird. Da im Auto kleinere Batterien eingebaut werden, wird auch der Preis niedriger ausfallen.
Wir wollen, dass es ein billiges Auto wird. Nur dann haben wir die Chance, die polnischen Städte zu elektrifizieren. Unser Fahrzeug soll eine Reichweite von etwa 150 Km garantieren. Das ist auch genügend für ein Stadtauto. In Polen werden durchschnittlich 18 Kilometer mit einem Auto pro Tag gefahren, was wiederum bedeutet, dass man ein Fahrzeug mit 150 Kilometern Reichweite von Montag bis Freitag ohne Ladung nutzen kann – so Zaremba.
Eine entscheidende Rolle neben der Reichweite spielt auch der Preis. Den Machern des polnischen Elektroautos liegt vieles daran, dass dieser niedriger ausfällt als der der Konkurrenz aus dem Ausland.
Wenn wir ein Auto schaffen wollen, das massenweise verkauft wird, muss es auf dem polnischen Markt billiger sein, als Fahrzeuge die im Ausland hergestellt werden, also zwischen 40-50 Tsd. Złoty. Wenn wir auch Bedingungen schaffen, die Elektroautos in den Städten fördern, wird sich das Fahrzeug bei diesem Preis verkaufen – meint Piotr Zaremba.
Doch der Weg zur Serienproduktion ist alles andere als kurz. Bevor diese beginnt, muss das Auto alle technologischen Phasen durchdringen – vom Prototyp bis zur ersten und zweiten Kurzserienproduktion. Dies wird sich dementsprechend auch zeitlich in die Länge ziehen, denn zwischen den Beiden letzten Etappen muss ein Abstand von ein paar Monaten eingehalten werden. Piotr Zaremba erklärte, dass man allerdings 2018 die ersten Elektroautos auf polnische Straßen bringen will. Eine Serienproduktion wäre eine Frage von ein paar Jahren.
Quelle: Newseria Innowacje
Bearb. Piotr Piela