Nach rund fünfjährigen Bauarbeiten wurde im zentralpolnischen Łódź (Lodsch) Polens modernster Bahnhof eröffnet. Die Station Łódź Fabryczna bildet einen zentralen Knotenpunkt im landesweiten Hochgeschwindigkeitsnetz. Zwar wird er erst nach der Fertigstellung des rund 500 Millionen Euro teuren innerstädtischen Schienentunnels zur westlich gelegenen Station Łódź Kaliska voll leistungsfähig. Doch bereits jetzt verkürzt sich die Fahrtzeit in die polnische Hauptstadt Warszawa von rund 110 auf 70 Minuten.
Der neue Bahnhof entstand anstelle eines 1870 gebauten Kopfbahnhofs. Markantestes Element des dreigeschossigen Neubaus sind die oberirdischen Zugangshallen. Die geschwungene Form der transparenten Dächer erinnert einerseits an historische Bahnhofsarchitektur, imitiert andererseits aber auch organische Formen. Die östliche Eingangshalle entstand als Replik des historischen Bahnhofsgebäudes, in dem nun eine Ladenpassage untergebracht ist. Die komplett verglaste Dachfläche im Mittelteil ermöglicht dem Sonnenlicht einen ungehinderten Zugang zu den 16 Meter tiefer gelegenen Bahnsteigen im zweiten Stockwerk.
Die gesamte Anlage erforderte einen massiven Umbau der Umgebung. So wurden Straßen verlegt und komplett entfernt, unterirdische Parkmöglichkeiten geschaffen, der Busbahnhof neu gebaut und Straßenbahnhaltestellen erneuert. Łódź Fabryczna ist somit zum zentralen Verkehrsknotenpunkt der einstigen Textilmetropole avanciert. Der innerstädtische Tunnel soll spätestens 2022 fertiggestellt sein. Für dieses Jahr hat sich Łódź als Ort für die Weltausstellung EXPO zum Thema Stadterneuerung beworben. Die Entscheidung darüber fällt im November 2017 auf der Generalversammlung des Internationalen Büros für Ausstellungen.
Und so sieht der Bahnhof aus: