34% der Polen nannte in einer Umfrage Deutschland als potenzielles Auswanderungsziel. Was zieht sie an?
Fünf Jahre ist es her als der deutsche Arbeitsmarkt seine Türen für Polen öffnete. Laut Daten des Statistischen Hauptamts arbeiten in Deutschland mittlerweile 354 Tsd. Polen.
– Eine starke Wirtschaft, steigendes Potenzial bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze und eine konstante Wachstumsdynamik führen dazu, dass die Polen immer öfters Deutschland als Land in dem sie arbeiten und leben wollen, wählen – sagte Krzysztof Inglot von Work Service gegenüber TVN24.
Aus dem Report, welches das Unternehmen präsentierte, geht hervor, dass für 34% der Befragten Deutschland ein potenzielles Auswanderungsziel wäre. An zweiter Stelle hat man Großbritannien genannt.
Ein zusätzlicher Anreiz ist der deutsche Mindestlohn. Nach der Einführung des Mindestlohnes stieg die Zahl der berufstätigen Polen in Deutschland von 184 Tsd. im Mai 2011 bis auf 354 Tsd. im Januar 2016, also um 51%.
Nicht zu vergessen seien auch die höheren Löhne, die beispielsweise Produktionsarbeiter, Kommissionierer oder Gabelstaplerfahrer betreffen und die drei Mal so hoch sind als an der Weichsel. Die Gehälter beginnen bei 1.400 Euro, was umgerechnet 6.000 PLN bedeutet – erklären Experte
Polen arbeiten in Deutschland nicht nur als Erntehelfer, sondern auch als qualifizierte Fachkräfte, Handwerker, Klempner, Zimmermänner oder Dachdecker. In der Baubranche arbeiten die Polen mittlerweile auch nicht mehr nur als einfache Bauarbeiter, sondern auch als Bauleiter oder Bauingenieure. Das gleiche gilt für das Medizin- und Pflegepersonal, was das polnische Gesundheitswesen schmerzhaft zu spüren bekommt.
Laut Informationen der Bundesagentur für Arbeit, die im Work Service-Report zur Migration der Polen angeführt wurden, führen 305 Tsd. Polen in Deutschland Sozialabgaben ab. Das bedeutet einen Anstieg von 215 Tsd. in den letzten 4 Jahren.
Quelle: TVN 24