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Wenn Bacchus das Zepter schwingt

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Der Weinanbau in Polen ist im Kommen. Zwar bleibt die jährliche Produktion überschaubar, internationale Kenner sind aber überrascht von der guten Qualität vieler polnischer Weine. Kennenlernen kann man sie in gehobenen Restaurants im Lande, direkt beim Erzeuger oder auf einem der herbstlichen Weinfeste. Das älteste und bekannteste ist die Winobranie in Zielona Góra (Grünberg).

Schon vor der Wende knüpften die ersten Pioniere an die lange Tradition des Weinanbaus zwischen Ostsee und Karpatenbogen an, nach 1989 kamen weitere Jungwinzer hinzu. Doch ein richtiger Boom begann erst, nachdem Polen 2008 ein Weingesetz verabschiedet hatte und damit der Handel mit heimischem Wein möglich wurde. Heute zählt man rund 500 Weingüter, von denen ein großer Teil als Hobby betrieben wird. Die Produktion steigt von Jahr zu Jahr um 20 bis 30 Prozent und beträgt heute rund 7.000 Hektoliter. Das ist im internationalen Vergleich sehr wenig, doch Weinkenner, wie etwa die Britin Jancis Robinson, sind bei ihren Reisen nach Polen überrascht von der Qualität der dortigen Top-Weine. Die wichtigsten Anbaugebiete sind heute das Karpatenvorland und die Region um Zielona Góra im Westen. Doch auch bei Wrocław (Breslau) und Kraków (Krakau), in Masuren und sogar an der Ostseeküste wird heute Wein produziert. 

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In Zielona Góra geht die Anbautradition vermutlich bis ins 11. Jahrhundert zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts zählte man fast 1.400 Hektar Anbaufläche, doch schon wenige Jahrzehnte später befand sich der Weinanbau im Niedergang und kam nach 1945 ganz zum Erliegen. Doch auch zu sozialistischen Zeiten führte man dort die Tradition des Weinlesefestes fort, das 1852 zum ersten Mal veranstaltet wurde. So gilt die jährliche Winobranie heute als ältestes und größtes Weinfest in Polen. Vom 2. bis 10. September 2017 übernimmt Bacchus, der Gott des Weines, wieder die Herrschaft über die Stadt und veranstaltet ein buntes Fest mit Jahrmarkt, großen Rockkonzerten und natürlich vielen lokalen Weinen. Am Ende des feuchtfröhlichen Treibens zieht der Weingott mit seinen Jüngern in einem bunten Festzug durch die Straßen Zielona Góras.

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Der offizielle Winobranie-Wein 2017 kommt vom Weingut St. Vincent in Borów Wielki (Großenbora). Das 2009 gestartete Unternehmen baut heute auf einer Fläche von 6,5 Hektar verschiedene Sorten weiße und rote Trauben an. Es ist eine Station der Wein- und Honigroute durch die Woiwodschaft Lubuskie (Lebuser Land). Sie vereint rund drei Dutzend Weingüter, auf denen nicht nur Weine verkauft, sondern auch Führungen und Veranstaltungen organisiert werden oder ein Ausschank stattfindet. Mit dabei auf der Route ist auch das Schlosshotel von Mierzęcin (Mehrentin). Besucher können dort nicht nur heimischen Wein kosten, sondern auch die Wirkung des Weins im SPA genießen.

Ganz im Südosten Polens befindet sich mit Podkarpacie (Karpartenvorland) das zweite große Weinanbaugebiet, dessen Tradition rund 1000 Jahre zurückreicht. Sein Zentrum ist die unweit der slowakischen Grenze gelegene Kleinstadt Jasło (Jassel). Dort finden am 26. und 27. August bereits zum 12. Mal die Internationalen Weintage statt. Auf dem historischen Marktplatz präsentieren Winzer aus der Region, Polen und Europa ihre besten Erzeugnisse. Spannend wird es beim vierten Wettbewerb um den besten polnischen Wein. Interessierte können zudem an verschiedenen Degustationsworkshops teilnehmen. Im Anschluss an das Fest lädt die Stadt vom 28. bis 30. August zu den Tagen der offenen Weingüter ein. Besucher können sich durch die Vielfalt der örtlichen Weine probieren und dafür einen komfortablen Bus-Shuttle-Service nutzen. Auf der Weinroute rund um Jasło liegen insgesamt neun meist kleinere Weingüter.

Informationen über das Weinfest Winobranie in Zielona Góra unter www.winobranie.zgora.pl, über die Wein- und Honigroute von Lubuskie unter www.szlakwinaimiodu.pl und über die Tage des Weins in Jasło unter www.dniwina.pl (nur PL).

Allgemeine Informationen zu Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel

 

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